Vielfalt zeigen,
Bildung erleben
KI generiert: Das Bild zeigt eine Museumsausstellung mit Wänden, auf denen "SEHEN" und "MONTIEREN" geschrieben steht, und im Hintergrund vier rot beschriftete Tafeln unter dem Titel "DAS AUGE". Es sind Gemälde und Kunstwerke an den Wänden ausgestellt.

Arbeiter | Kultur | Geschichte

In den Jahren 2014/2015 war das Stadtmuseum als Projektpartner des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) an der Konzeption und Organisation einer Ausstellung zum Abschluss des DFG-Forschungsprojekts »Das Auge des Arbeiters« am ISGV beteiligt. Sie war nach Stationen in Zwickau und Köln am 21. März 2015 unter dem Titel »Das Auge des Arbeiters. Erinnerungsfotografie und Bildpropaganda um 1930« in Dresden eröffnet worden. Die damit verbundene, gemeinsam von Wolfgang Hesse und Holger Starke vorbereitete Tagung »Arbeiter | Kultur | Geschichte« legte über die geschichtspolitischen und medienhistorischen Aspekte der Thematik hinaus besonderes Augenmerk auf die Implikationen für die Museumsarbeit: Was zeigen die Fotografien proletarischer Amateure der Weimarer Zeit als »Geschichte«? In welcher Beziehung stehen sie zu den anderen Bildmedien? Wie prägt der Sammlungskontext die Erkenntnismöglichkeiten?

KI generiert: Das Bild zeigt eine Kunstgalerie mit gerahmten Fotografien an den Wänden und einem Glastisch in der Mitte des Raumes. Die Atmosphäre ist ruhig und gut beleuchtet, ohne Besucher.Unbekannter Fotograf: Blick in die Ausstellung »Das Auge des Arbeiters«, Käthe Kollwitz Museum, Köln, 2014.

Unter diesen Leitfragen referierten Vertreterinnen und Vertreter von Geschichtswissenschaft, Kunst-, Film- und Fotografiegeschichte, Museologie und Europäischer Ethnologie. Um zusätzliche Aufsätze erweitert, entwickeln die in der seit Anfang November 2017  vorliegenden Tagungspublikation veröffentlichten Beiträge Ansätze zur Rekonstruktion jener untergegangenen Alltagskultur im Rahmen regionaler Geschichte. Darüber hinaus erschließt die Analyse der überlieferten Objekte in ihrer je eigentümlichen Erscheinung wie in ihren Gebrauchsweisen exemplarisch Fotografien als komplexe Quellen der Sozial- und Mentalitätsgeschichte der Medienmoderne. Damit bietet der Band vielgestaltige Anregung zur Diskussion von Theorie und Praxis kulturhistorisch orientierter Museumsarbeit mit bildlichen Überlieferungen – nicht zuletzt auch in Hinblick auf die für 2020 geplante Landesausstellung zur Industriekultur in Sachsen.

KI generiert: Das Bild zeigt eine Museumswand mit mehreren gerahmten Fotografien und zwei Infotafeln. Im Vordergrund steht eine Wandbeschriftung mit dem Wort "Selbstbildnisse".Franz Zadniček, Aufnahme aus der Ausstellung »Das Auge des Arbeiters. Erinnerungsfotografie und Bildpropaganda um 1930«, Stadtmuseum Dresden, 2015. | Franz Zadniček, Aufnahme aus der Ausstellung „Das Auge des Arbeiters. Erinnerungsfotografie und Bildpropaganda um 1930“, Stadtmuseum Dresden, 2015.

Hierauf reflektieren vor allem drei Tagungsbeiträge: Andreas Ludwigs Darstellung der Museumspolitik der DDR, die vergleichende Rezension der drei Ausstellungen von Philipp Freytag sowie die museologische Diskussion des Ausstellungsprojekts von Karl Klemm und Markus Walz. Als eigenständiger Forschungsbeitrag aus der Museumsarbeit hinzugekommen ist insbesondere die zweiteilige, umfangreiche Abhandlung der Herausgeber, die die Entstehungsbedingungen und Rezeptionsweisen einer Fotografie des Jahres 1927 bis in ihren Gebrauch als »Dokument« im Stadtmuseum Dresden der 1950er- bis 1980er-Jahre analysiert.

KI generiert: Das Bild zeigt eine belebte Straßenszene in einer Stadt, mit Passanten, einem stilvollen Uhrturm und mehreren Gebäuden im Hintergrund. Im Vordergrund befindet sich ein Mann im Anzug, der eine Tasche trägt und die Straße überquert.Unbekannter Fotograf: Pirnaischer Platz. Kampagne zur Befreiung von Sacco und Vanzetti, 1927. Reproduktion einer Fotografie aus dem Museum für Geschichte der Leipziger Arbeiterbewegung (Stadtmuseum Dresden)
KI generiert: Das Bild zeigt eine historische Schwarz-Weiß-Fotografie von zwei Personen, die mit Protestschildern in einer städtischen Straße demonstrieren. Darunter befindet sich der Titel eines Buches: "Arbeiter | Kultur | Geschichte - Arbeiterfotografie im Museum" von Wolfgang Hesse und Holger Starke.

Wolfgang Hesse, Holger Starke (Hg.): Arbeiter | Kultur | Geschichte. Arbeiterfotografie im Museum (Bausteine aus dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Bd. 37), Leipzig: Universitätsverlag 2017, 500 S. mit zahlr. Abb. in SW, broschiert, ISBN 978-3-96023-131-8