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Zwischenablage 07 23 2025 01

Menschen auf der Flucht

Dresden als neue Heimat für Vertriebene aus Schlesien und Ostpreußen – Eine Veranstaltung im Kraszewski-Museum!

Do / 23. Okt
18:00

Datum
Do / 23. Okt
18:00
Eintritt
Eintritt frei

Ein Abend mit Prof. Dr. Ira Spieker, Dr. Jens Baumann und Dr. Agnieszka Gąsior im Gespräch mit Michael Ernst

Mehrere Millionen Menschen haben ihre Heimat durch den Zweiten Weltkrieg infolge von Flucht und Vertreibung aus Schlesien, Ostpreußen und anderen östlichen Gebieten verloren. Etwa eine Million von ihnen kamen nach Sachsen. Dresden wurde, wie viele andere Städte, Ziel Hunderttausender deutscher Flüchtende. Diese kamen auf der Flucht vor der Roten Armee oft in völlig überfüllten Zügen, zu Fuß oder mit Pferdewagen in die Stadt und verstärkten die Probleme der Versorgungslage, die sich im letzten Kriegsjahr dramatisch verschlechtert hatte. Die Zerstörungen durch die Bombenangriffe im Februar 1945 führten dazu, dass Wohnungen und Notunterkünfte überfüllt waren. Die Versorgung mit Nahrung, Kleidung und Brennmaterial war knapp und Vertriebene wurden als zusätzliche Belastung wahrgenommen. Zugleich waren sie gezwungen, sich entfernt der Heimat und gewohnter Netzwerke ein neues Leben aufzubauen.

Prof. Dr. Ira Spieker vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde widmet sich einführend der Frage, wie Geflüchtete aus den ehemals deutschen Gebieten im östlichen Europa in Dresden ankamen. Die Konflikte um Wohnraum und Versorgung vermischten sich mit einer Stimmung des Aufbruchs und Wiederaufbaus. Im anschließenden Gespräch mit Dr. Jens Baumann, dem Beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler im Freistaat Sachsen, und Dr. Agnieszka Gąsior, der Direktorin des Schlesischen Museums zu Görlitz, wird die Nachkriegserfahrung von Flucht und Vertreibung im kollektiven Gedächtnis der Stadt thematisiert. Der Abend wird moderiert von Michael Ernst.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe »Dresden 1945 – Menschen der Stadt zwischen Untergang und Neubeginn« des Geschäftsbereichs für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, des Amtes für Kultur und Denkmalschutz und des Stadtmuseums Dresden statt. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr Dresden 2025 – Zukunft durch Erinnern. Mit unterschiedlichen Formaten und Veranstaltungen soll dabei die Perspektive auf das Gesamtjahr 1945 erweitert werden.